Die drei Stadien

1. Phase: Den Patienten soweit einbeziehen wie möglich

Zum ersten Mal machen sich Störungen des Kurzzeitgedächtnisses bemerkbar. Der Patient kann neue Informationen nur noch schwer behalten. Die Aufmerksamkeit sinkt. Die Symptome hat sicherlich jeder schon einmal gehört: Fragen wiederholen sich, Verabredungen werden vergessen, der Herd bleibt eingeschaltet. Zudem verliert bei vielen Betroffenen sie Sprache an Präzision. Worte wollen sich nicht finden lassen, der Informationsgehalt der Sätze nimmt ab. Auch die Wahrnehmung, die Einschätzung räumlicher Verhältnisse, sinkt. Dies zeigt sich häufig beim Autofahren, beim Anziehen oder bei handwerklichen Arbeiten. Natürlich möchte der Patient diese Symptome selbst nicht wahrhaben. In vielen Fällen "hangelt" er sich mit Hilfe von Gedächtnisstützen durch den Alltag. So fällt die Erkrankung in der häuslichen Umgebung seltener auf als in einer ihm nicht vertrauten Umgebung.

 

Dennoch spürt der Patient, dass ich ihm der Alltag entzieht. Er mag emfindlich oder aggresiv reagieren, wenn Angehörige für ihn Entscheidungen treffen und/oder ihn nicht mehr in Gespräche oder Entscheidungsprozesse einbeziehen. Wichtig ist in dieser Phase der Erkrankung, dass Angehörige als Stütze auftreten, Verständnis zeigen, Trost und Mut zusprechen.

2. Phase: Hilfe von außen wird wichtiger

Dem Betroffenen fällt es zunehmend schwer, seinen Alltag zu bewältigen. Inzwischen findet er sich auch in seiner vertrauten Umgebung weniger zurecht -  gedanklich wie räumlich. Komplizierte Tätigkeiten werden einfach aufgegeben, oder, wenn noch möglich, durch einfachere ersetzt. Auch für die Angehörigen wird der Zugang zunehmend schwierig. Denn die Erkrankten ziehen sich zurück, reagieren zunehmend ablehnend, resigniert oder gereizt. In dieser Phase verblasst langsam auch die Erinnerung an die Vergangenheit, selbst an die eigene Lebensgeschichte. Die typischen Symptomatiken kennen sicherlich viele: In Folge des Wahrnehmungs- und Erinnerungsverlustes suchen an Demenz erkrankte Patienten mit einem Mal ihre Eltern, sie wollen verreisen oder zur Arbeit gehen. Sie erkennen ihr Angehörigen nicht mehr - und auch nicht ihr eigenes Spiegelbild.

 

In der Folge brechen sich beim Patienten wahnhafte Befürchtungen Bahn, Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus setzen ein ebenso wie innere Unruhe und Harninkontinenz. Selbst ausgeführte Körperhygiene ist kaum noch möglich.

Geborgenheit und ein verlässliches Umfeld werden vor diesem Hintergrund immer wichtiger. Von Angehörigen ist dies aber kaum noch zu leisten. Sie sehen sich oft selbst überfordert, ihren Alltag und die Pflege zu koordinieren - und mit ihren eigenen Emotionen klarzukommen. Hier kann ein "Teufelskreis" beginnen. Denn fühlt sich das Umfeld erschöpft und gereizt, wird auch der Patient schnell von diesen Gefühlen erfasst. Umso wichtiger werden Auszeiten - und professionelle Unterstützung - für alle Beteiligten.

3. Phase: Neue Sinneskanäle gewinnen an Bedeutung

 

Der Erkrankte ist schwerlich über das Medium der Stimme zu erreichen; Worte dringen kaum noch zu ihm durch. Der geistige Abbau schreitet in dieser Phase der Demenz schnell voran. Neue Informationen kann das Gehirn nicht mehr speichern. Die Sprache "verschwindet", oft reiht der Erkrankte einzelne Worte oder Gutural-Laute aneinander. Nicht selten stellt er das Sprechen in Gänze ein. Angehörige erkennt er zu diesem Zeitpunkt immer seltener. Ohne professionelle Hilfe ist die Pflege und Betreuung in dieser Phase kaum noch zu leisten. Denn die Erkrankten sind in allen Bereichen des täglichen Lebens auf Hilfe angewiesen: Die Kontrolle über die Darmentleerung geht verloren. Beim Essen treten Schluckbeschwerden auf. Es kommt zu einem Verlust der körperlichen Kräfte, die Patienten werden bettlägerig.

 

Doch das Gefühlsleben bleibt erhalten. Stimmungen, Gefühle und Veränderungen nimmt der Patient sehr wohl wahr. Eigene Empfingungen kann er über andere, neue "Kanäle" zum Ausdruck bringen. Diese bleiben für sein Umfeld oft unverständlich, denn sie sind mit Verhaltensweisen gemischt, die auf den ersten Blick nicht zum "normalen" Alltag passen wollen. Dazu zählen zum Beispiel ständiges Nesteln, Reiben oder Wischen - vielleicht weil der Patient sich in diesem Moment in seiner Gedankenwelt an einem Ort befindet, wo er früher gearbeitet hat. Umso wichtiger sind in der dritten Phase der Erkankung andere Sinneskanäle. Der Patient kann Klänge, Musik, Berührungen und/oder Gerüche wahrnehmen - und über diese Sinne das Gefühl der Geborgenheit erlangen.

Ambulante Betreuung

(nicht nur) demenzkranker Menschen

 

Simone Jandeck

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